Über den Stress

Stress ist ein körperliches Phänomen, welche die Natur bei Gefahren vorgesehen hat. Der ganze Körper stellt sich darauf ein, mit Muskelanspannung, erhöhtem Blutdruck, erhöhtem Blutzuckergehalt, etc. Positiver Stress besteht dann, wenn nach einer Leistungsphase wieder Ruhepausen folgen. So ist ein „Auftanken“ möglich. Im Arbeitsleben, im Sport, in Prüfungen heisst das konkret: Immer wieder kurze Pausen einlegen und entspannen. Die Missachtung dieses natürlichen Bedürfnisses „Entspannung“ führt zu negativem Stress. Negativer Stress bewirkt eine starke Leistungsminderung, bis zu einem völligen Leistungsabfall (Burn-out). Man fühlt sich innerlich ausgebrannt und verliert die Freude an der Tätigkeit.

Plötzlich geht es nicht mehr weiter, der Arbeitsberg wächst und man fühlt sich am Ende seiner Kräfte – dies sind typische Anzeichen von negativem Stress.

Stress ist eine vorübergehende (nicht immer schlechte) oder dauerhafte, subjektive Überforderung, für die es reale oder vermeintliche Auslöser gibt. Es sind die Gedanken und Gefühle zu Ereignissen oder Umständen, die uns stressen.

Was bewirkt Stress?

Stress befähigt uns, Grosses zu leisten. Wenn wir uns aber dauerhaft überfordert, gehetzt, nicht mehr selbst bestimmt fühlen, verspannen wir uns körperlich und geistig. Die Nackenmuskulatur wird hart, der Magen zieht sich zusammen, die Atmung wird flach. Mehr noch: die Blutgefässe verengen sich (denn auch um sie herum gibt es eine feine Ringmuskulatur). Der Blutdruck steigt, das Herz schlägt schneller, die eh schon verspannte Muskulatur wird schlechter durchblutet, das Immunsystem geschwächt. Unwohlsein, Unkonzentriertheit, Schmerzen und auf Dauer können ernsthafte Erkrankungen folgen, selbst wieder Stress machen und so eine Stress-Spirale in Gang setzen. Blockaden, und damit auch alle Folgen dieser entstehen, wenn zuviel Stress im Körper entsteht, d.h. wenn sich etwas im Körper zusammenzieht.

Erschöpfung aus dem Gefühl der Überforderung und Hilflosigkeit heraus wird zum Dauerzustand. Man fühlt sich nur noch gehetzt oder wie ein Hamster im Laufrad. Ideale Bedingungen für eine langsam wachsende Depressivität. Lebensantrieb und Lebensfreude verschwinden immer mehr.

Stress hat viele Ursachen

Unter Stress können bereits Kinder leiden, wenn der Erwartungsdruck der Eltern und der Schule zu gross ist. Das Kind möchte ja die Eltern nicht enttäuschen und überfordert sich deshalb. Auch die berufstätige Ehefrau, die neben dem Beruf den Haushalt und die Kinder unter einen Hut bringen soll, ist besonders stressgefährdet. Der Sportler steht unter grossem Erwartungsdruck und die Versagensangst verfolgt ihn während dem Wettkampf. Jeder Mensch kann in Situationen geraten, die ihn überfordern. Am meisten gefährdet sind ehrgeizige und perfektionistische Menschen.

Spannungen erkennen und lösen

Stressauslösende Faktoren sind von Mensch zu Mensch verschieden. Sie ändern sich auch je nach Situation. Was Sie irgendwann als anregend empfanden, bedeutet in einer anderen Zeit für Sie Stress. Beurteilen Sie sich deshalb nicht negativ. Seien Sie sich nicht böse. Es würde Sie daran hindern, den Stress wahrzunehmen, sich zu ihm zu bekennen und sich dann von ihm zu befreien.

Aufmerksames Beachten der Körperreaktionen ist von hohem Wert und sollte unbedingt erlernt werden. Glücklicherweise ist der Körper ein sehr feines Instrument. Wir brauchen nur auf ihn zu achten. Von innen und aussen erhalten wir ständig Signale. Aber viele von uns versuchen, sie möglichst lange zu ignorieren. Sie werden erst beachtet, wenn daraus ein grösseres Problem entstanden ist.

Körperliche Stress-Signale

  • Atembeschleunigung
  • Stockender Atem
  • Der Puls erhöht sich
  • Das Herz schlägt schnell und laut
  • Kopfschmerzen
  • Erröten, Blutandrang
  • Hämmern in den Schläfen
  • Der Mund wird trocken
  • Schwitzen unter den Armen
  • Enge in der Brust
  • Kreuzschmerzen
  • Kalter Schweiss bricht aus
  • Harndrang
  • Schwindelgefühl
  • Übelkeit

Wenn Sie die Signale ernst nehmen, die anzeigen, dass es so nicht mehr weitergeht und entsprechend handeln, kann die Spannung plötzlich wieder eine kleine Würze im Leben sein.